Im Februar 2017 besuchte ich den Schäfer Jürgen Körner in Jüterbog südlich von Berlin. Um seine Herden vor dem Wolf zu schützen züchtet er seit rund elf Jahren Herdenschutzhunde. 23 Pyrenäenberghunde stehen bereit um die Schafe zu verteidigen.
Schutz vor Wölfen
Und das machen sie richtig gut; bisher hat Herr Körner noch keine Verluste beklagen müssen. Pro Herde setzt er drei Hunde ein, die diese vor allem nachts bewachen.
Zugegebenermaßen hatte ich etwas Bammel als ich nach Jüterbog fuhr. Herdenschutzhund klingt für mich doch sehr – äh? – überzeugend. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Die Hunde sind überhaupt nicht aggressiv (was ich befürchtet hatte), kläffen nicht und sind, solange Herrchen dabei ist, sehr zutraulich.
Große Hunde, die beeindruckend Bellen können
Wie man auf den Bildern sehen kann, sind sie sehr groß und, was man nicht sehen kann, sie haben ein überzeugendes Organ. Wenn ein solcher Hund bellt, dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat.
Zuerst waren wir bei den Ställen, die direkt am Rande von Jüterbog liegen. Die Hunde werden als Welpe schon bei den Herden gehalten. So gewöhnen sich Schaf und Hund aneinander und der Hund weiß, wen er zu verteidigen hat.
Sobald ich auf einen der Pferche zuging, sprang einer der Hunde auf und lief auf mich zu. Aber eben nicht aggressiv, er bellte nicht einmal, sondern wollte eben sehen, wer da kommt und ob ich eine Gefahr für seine Herde sein könnte.
Als dann Herr Körner mit dazu kam, trottete er auch schon wieder zu den Schafen zurück und legte sich hin.
Die Hunde passen gut auf ihre Schafherde auf
Später fuhren wir zu einer seiner Herden auf die Weide, die tagsüber von einem Schäfer begleitet werden. Nachts halten drei Hunde Wache. Als wir ankamen, kamen die Hunde gleich auf Herrn Körner zu gesprungen und freuten sich sehr.
Als die Dämmerung hereinbrach und ich nicht mehr fotografieren konnte, packte ich meine Sachen ins Auto; das dauert immer etwas bis ich alle Linsen, Kameras, Gurte und sonstiges Gedöns verpackt habe. Die beiden Schäfer waren schon fortgefahren. Ich war also alleine. Und obwohl ich doch sehr weit von der Herde weg war und ich mit dem Rücken zu ihnen stand, kamen zwei der drei Hunde zu mir gelaufen und haben beobachtet, was ich da so mache.
Die Hunde sind sehr wachsam, es entgeht ihnen nichts.
Herdenschutzhunde sind friedlich – solange man nicht ihrer Herde zu nahe kommt
Ich habe zwar geschrieben, dass die Hunde nicht aggressiv sind, aber es ist jedem anzuraten einen großen Bogen um die Hunde herum zu machen, wenn man ihnen begegnet und sie zu bellen beginnen.
In der Schweiz werden schon länger Herdenschutzhunde eingesetzt. Es gibt einen kurzen Film, in dem erklärt wird, wie man sich verhalten soll, trifft man auf Herdenschutzhunde.
Und was ist nun der Unterschied zu Hütehunden?
Hütehunde passen auf, dass die Herde zusammenbleibt und treiben diese auf den Schäfer zu. Während Hütehunde vom Menschen gesagt bekommen, was zu tun ist, arbeitet der Herdenschutzhund autonom.