Früh um halb sechs stehe ich zusammen mit Hans-Peter Dill am Ziegenstall und schaue zu, wie sich über 150 Ziegen aus ihrem Stall auf den Weg zu ihrer Weide machen. In der Nacht davor gab es einen überaus heftigen Sturm und sintflutartige Regenfälle. Große Stücke des Hangs oberhalb des Hofes hat es heruntergespült, Bäume wurden entwurzelt oder wurden vom Wind einfach umgeknickt. Wir wissen noch nicht, was uns auf der Weide erwartet, die ein gutes Stück oberhalb des Hofes liegt.
Hans-Peter läuft los und seine 150 Ziegen brav hinterher, in freudiger Erwartung auf frisches, saftiges Futter.
Kaum am Waldrand angelangt sehen wir, dass die Wasserfluten Unmengen an Sand auf den Weg gespült haben.
Im Wald strömten die Ziegen auseinander und liefen immer schneller – die Weide ist nicht mehr weit. Dies war für mich ein herrlicher Anblick; ein Meer aus dutzenden von Hörnern bahnte sich seinen Weg durch die Bäume. Oben auf der Weide angelangt sprangen die Ziegen zum Weidekraut, Hans-Peter schüttelte mit seinem Stock an den Ästen von den vielen Birken, die in der Nacht vom Sturm umgeweht wurden um den Ziegen auf die saftigen Blätter aufmerksam zu machen.
Und dann stieg die Sonne höher und zauberte ein Gegenlicht durch die Kiefern und Birken, dass es eine Pracht war.
Capriolenhof
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