Bildbearbeitung 03 • selektive Anpassungen

Die Kameraautomatik kann vieles aber nicht alles

Wie im vorherigen Beitrag schon erläutert, belichtet die Kamera so, wie es ihr von den Programmen vorgegeben wird. Helligkeit, Kontrast, Weißabgleich (Farbton) wird von einer Software gesteuert. Wenn die Konstraste nicht zu stark sind und die Lichtquelle von schräg hinten leuchtet, dann liefert die Automatik der Kamera gut Ergebnisse. Wenn eine Belichtung technisch gut ist, heißt das noch lange nicht, dass sie unser Motiv so wiedergibt, wie wir es gerne hätten (Bildaussage).

Ebenso kann die Kamerasoftware nicht wissen, was unser eigentliches Motiv ist und vor allem, worauf unser Fokus lag, welchen Eindruck wir hatten und was wir dem Betrachter vermitteln wollen.

Hinzu kommt noch die technischen Parameter, die zu beachten sind vor allem dann, wenn das Bild gedruckt werden soll und darauf möchte ich heute näher eingehen

Die Unterschiede zwischen unserem Auge und der Kameralinse

Unserer Augen passen sich sofort den unterschiedlichen Lichtsituationen an. Wird es hell schließt sich die Iris und die Pupille wird kleiner. Blicken wir in eine dunkle Ecke, so öffnet sich die Pupille und es kann mehr Licht einfallen.

Schauen wir uns ein schwarzes Galloway-Rind an, so öffnet sich unsere Pupille soweit, dass wir das Fell erkennen können. Fällt unser Blick auf ein rosa Schweinchen, so schließt die Iris sich und wir erkennen auch hier die Borsten und können Haut von Haar unterscheiden. Dies geschieht in Bruchteilen von Sekunden.

Machen wir nun ein Foto auf dem das schwarzen Galloway und unser Schwein drauf soll, so muss die Kamera eine Belichtungszeit wählen. Und dies kann so kurz sein, dass wir das Schwein gut erkennen können, dafür wird aber das Rind zu dunkel oder der Betrachter kann die Haare vom Fell des Rindes sehen, aber das Schwein wird zu einer weißen Fläche.

Und an der Stelle muss dann der Fotograf am Rechner dies ausgleichen. D. h. wenn das Schwein gut zu erkennen ist, muss er das Rind aufhellen bzw. das Borstentier abdunkeln. Und dies haben wir Fotografen schon immer so gemacht – damals eben im Labor.

Unser Motiv heute ist eine Gruppe von Absetzern, die auf Strohballen spielen, anhand dessen ich die selektive Bearbeitung von zu hellen und zu dunklen Parteien zeigen möchte.

zwei Bilder stehen gegenüber, das eine ist unbearbeitet das andere wurde selektiv nachbearbeitet

rechts: so kam das Foto aus der Kamera, links: das Bild nach der selektiven Bearbeitung

zwei Schweine stehen im Schatten eines Strohballens

Hier ein Ausschnitt: An dieser Stelle ist zwar technisch gesehen alles o.k. Allerdings ist nur schwer zu erkennen was die Beiden da machen.

Der Schattenbereich des Fotos (zwei Schweine stehen im Schatten eines Strohballens) ist nun selektiv aufgehellt worden

Macht man nun das ganze Bild heller, so wird diese Stelle auch heller, nur der Rücken vom Schweinchen rechts wird zu hell. Es entsteht eine weiße Fläche – dies gilt es zu vermeiden.

nach der selektiven Bearbeitung des Motivs (zwei Schweine stehen im Schatten eines Strohballens) kann man die Schweine besser erkennen

Den Rücken vom Schweinchen rechts habe ich selektiv nachbelichtet. Wie das geht zeige ich im Film.

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Mein Anliegen ist es, die Arbeit des Fotografen transparenter zu machen ohne zu Tief ins Fachliche abzugleiten. Schwerpunkt ist die Bio-Landwirtschaft.

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Eberhard Schorr – Der Fotograf für die Bio-Branche

  • Veröffentlicht in: Blog

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